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Welche Betreuung nach der Schule ? – Ideen und Entscheidungshilfen

In knapp einem halben Jahr hat meine Große ihren ersten Schultag hinter sich. Ich muss Euch nicht sagen, dass die Zeit viel zu schnell vergeht und ich mich frage, wann sie denn eigentlich so groß geworden ist !? Seit einigen Monaten ist das Thema „Schule“ greifbar nah, denn wir waren bereits bei der Schuluntersuchung und bei zwei Elternabenden. Einer dieser Abende beschäftigte sich mit der Betreuung nach dem Unterricht.

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1. Welche Betreuungsformen gibt es ?

  • Ganztagsschule: mittlerweile sind sehr viele Grundschulen Ganztagsschulen. Das bedeutet, dass die Kinder nach Unterrichtsschluss um 12:00 Uhr (1.-2. Klasse) bzw. 13:00 Uhr (3.-4. Klasse) in der Schule essen und danach Hausaufgaben machen und spielen. Bei uns ist es so, dass die Kinder eine Stunde essen, danach eine Stunde Hausaufgaben machen und im Anschluss Zeit zum Spielen haben. Um 16:00 Uhr endet die Ganztagsschule und die Kinder werden abgeholt. Freitags ist keine Ganztagsschule, aber man hat vier von fünf Tagen abgedeckt. Die Ganztagsschule bei uns ist kostenfrei, man zahlt nur für das Mittagessen.
  • Hort: eine weitere Möglichkeit ist der Hort. Auch hier bekommen die Kinder nach dem Unterricht ein warmes Essen, machen ihre Hausaufgaben und werden bis 16:00 Uhr betreut. In Einzelfällen können die Öffnungszeiten auch verlängert werden. Zusätzlich zur Betreuung nach der Schule werden die Kinder auch in den Ferien betreut. Ein Hort hat kürzere Ferientage bzw. Schließzeiten und bietet den Kindern ein buntes Programm. Die Kosten für den Hort sind meistens nach dem Einkommen gestaffelt und orientieren sich auch an der Größe der Familie.
  • Nachmittagsbetreuung: unsere Schule bietet eine kurzfristige Nachmittagsbetreuung bis 14:00 Uhr an. Die Kinder werden nach Unterrichtsende beaufsichtigt und haben Zeit zum Spielen oder lernen. Es gibt kein Mittagessen und keine Hausaufgabenbetreuung – es dient lediglich zum Überbrücken von ein bis zwei Stunden. Die Kosten für die Nachmittagsbetreuung liegen bei ca. 20 – 30 € pro Monat.
  • Tagesmutter/-vater: eine weitere Option ist die Kindertagespflege. Meist wird diese Betreuungsform von kleinen Kindern genutzt bevor sie in den Kindergarten kommen. Aber es gibt auch Tagesmütter/-väter, die gerne größere Kinder betreuen. Das Angebot wird individuell besprochen nach dem Bedarf der Familie. Die Kosten sind ähnlich wie bei dem Hort nach Einkommen gestaffelt.

2. Welche Betreuung brauchen wir ?

Bevor man sich überlegt, für welche Betreuungsform man sich entscheidet, muss man natürlich wissen, zu welchen Zeiten man eine Betreuung benötigt. Wenn beide Elternteile in Vollzeit arbeiten lässt sich diese Frage leicht beantworten: in diesem Fall wird wohl der volle Betreuungsumfang notwendig, meist bis nach 16:00 Uhr. Und man muss an die Ferien denken: Ostern, Sommerferien, Herbst, Weihnachten und diverse Brückentage kollidieren gewaltig mit sechs Wochen Jahresurlaub. Wenn man keine Großeltern in der Nähe hat, die die Kinder auch mal wochenweise nehmen können, muss man einen guten Plan haben.

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Wir haben lange überlegt, wie wir das machen wollen. Mein Mann ist selbstständig und ich werde meine Stunden erhöhen, sobald die Kleine in der Krippe ist. Aber: für uns beide ist klar, dass ich nicht in Vollzeit arbeiten werde. Ich habe keine Kinder bekommen, um weiterhin meiner Karriere nachzugehen und die Kinder während meinem 8-Stunden-Tag fremdbetreuen zu lassen. Zudem habe ich das Glück, flexible Arbeitszeiten zu haben und somit brauchen wir nur eine kurze Betreuung nach der Schule von einer bis zwei Stunden.

3. Was passt zu uns ?

Ich möchte hier keine Pro- und Contra-Liste schreiben, denn es geht um ein ganz individuelles Thema. Was für den einen ein Vorteil ist, kann für den anderen ein Nachteil sein. Daher ist es wichtig zu überlegen, welche Betreuungsform zur Familie und auch zu dem Kind passt. Viele Lehrer berichten mir davon, dass Ganztagsschüler ihre Hausaufgaben ausschließlich in der Schule machen und die Eltern sich nicht weiter darum kümmern. Ich finde es zum einen nicht gut, der Schule die ganze Verantwortung zu übertragen und sich als Eltern herauszuhalten. Zum anderen ist es mir doch auch wichtig zu sehen, wie mein Kind lernt. Für mich ist es die Pflicht der Eltern, mit dem Kind zusammen die Hausaufgaben zu machen oder zumindest sich zusammen den Unterrichtsstoff nochmal anzuschauen. Denn ich will doch wissen, was mein Kind gerade lernt, welche Themen behandelt werden und vor allem eben wie mein Kind lernt. Kann es sich gut konzentrieren ? Was fällt ihm leicht, womit tut es sich noch schwer ?

Man sollte immer darauf achten, dass pädagogisches Personal in der Betreuung eingesetzt ist und die Kinder unterstützt. Ebenso lohnt sich ein Blick in das Nachmittagsangebot, um einen Eindruck davon zu bekommen, was die Kinder machen können.

4. Fazit

Ganz wichtig ist, dass das Bauchgefühl stimmt. Man muss sein Kind gut aufgehoben wissen und das Kind muss sich wohlfühlen. Der Schritt in die Schule ist eine große Umstellung für alle und als Eltern sollte man nicht nur auf die eigenen Bedürfnisse achten, sondern in erster Linie auf die des Kindes. Wenn keine der angebotenen Betreuungsformen passt, kann man sich auch mit anderen Familien und Freunden zusammenschließen oder vielleicht auf die Großeltern zählen. Wenn man weiß, was man braucht und worauf man Wert legt, findet man die optimale Betreuungsform und nimmt eine Menge Streß aus dem Alltag.

Welche Betreuungsform habt Ihr gewählt ? Was passt zu Euch und welche Tipps habt Ihr ?

Alles Liebe,

Berenice

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